Eine Pervertierung der besonderen Art ist die Massenzüchtung und der
Hundehandel, die sich selbst als "autorisierte
Züchter" bezeichnen und gut getarnt im Verborgenen viele verschiedene Hunde im
Sonderangebot haben. "Autorisiert" ist hier ein Phantasiewort und
soll einfach nur heißen, dass dieser Betrieb den Bestimmungen des
Tierschutzgesetzes, das weiß Gott für die Haltung von Tieren sehr locker
gestrickt ist, zumindest nach außen hin genügt. Gesundes Mißtrauen
ist angebracht bei Züchtern, die eigentlich immer Welpen haben, bei denen
man nicht warten muß, und die mehr als zwei oder drei Rassen züchten!
Welpen werden regelrecht "produziert". Eine gängige Form ist
folgende: Die armen Kreaturen werden zum Teil im Ausland, aber auch in
Deutschland, in abgelegenen, dunklen Brutstätten ohne genügend
menschlichen Kontakt geboren und aufgezogen, als kompletter Wurf verkauft,
im Alter von wenigen Wochen (das ist dann sogar tierschutzwidrig!) im
Auto in Kisten verpackt zu den "autorisierten Züchtern" mit den
Vorzeigezwingern gefahren, und die Überlebenden der oftmals langen Fahrt werden
für den schönen Schein einer Stiefmutter auf vier Beinen
untergeschoben, die plötzlich einen riesigen Wurf hat... Dort werden sie mit manchmal auch noch
gefälschten Impfpässen, weil selbst die paar Euro für die
Erstimmunisierung noch zuviel sind, auf Wunsch zusammen mit einer selbst
gedruckten Ahnentafel dem allzu arglosen Erst- Hundebesitzer in den Arm
gedrückt. Welpen sind einfach zu süß.
Beim Kauf eines Autos würde das niemand mit sich machen lassen, gerade
bei überraschenden Schnäppchen wird genau nach dem Grund gefragt, warum
es so günstig ist, ist es etwa ein Unfallwagen, da ist doch gewiß ein
versteckter Makel? Wenn aber ein Hund aus der als "autorisierter
Züchter" oder sogar als Tierheim verkleideten Verschiebestation
"nur" 400 Euro kostet, da fragt keiner - ist ja auch viel genug
für so ein Ding, das von ganz allein ans Tageslicht kommt. --
Oder???
Das "Tierheim Bunter Hund" in Hasloh bei Elmshorn darf sich zum
Beispiel nun endlich per Gerichtsbeschluß nicht mehr "Tierheim"
nennen, ist aber immer noch im Internet unter den Tierheimadressen zu
finden und nennt sich nun einfach "Hundeheim" (weitere Infos in
der
Linkliste
unten auf dieser Seite).
Tatsache ist, dass damit ein schönes Stück Geld verdient werden kann,
vorausgesetzt man läßt diesen ganzen Schnickschnack wie Impfen,
Entwurmen, Zuchtbucheintragung der Welpen, Ankörung und HD-
Untersuchungen der Elterntiere und andere Gesundheitstests, regelmäßige
Vereinskontrollen der Würfe und diese ganzen lästigen, den freien "Züchter-"
willen behindernden Vorschriften .... der Welpe hat doch auch vier
Beine!
Viele der betrogenen Hundebesitzer rufen später in ihrer Not, wenn eben
doch nicht alles ideal gelaufen ist, bei der Geschäftsstelle eines
(VDH-) Rassezuchtvereins an, beklagen sich über die Entwicklung, die es
mit ihrem Hund genommen hat und möchten wissen, was sie tun sollen. Da
ist das Kind aber schon in den Brunnen gefallen, denn so lange die
Menschen sich für dumm verkaufen lassen und Hunde dort
gekauft werden, so lange kann Geld mit diesem schmutzigen Geschäft verdient werden.
Um dem vorzubeugen, habe ich hier einige Infos zusammengestellt, die
diese Tatsachen verdeutlichen. Es ist erschütternd zu lesen, was wir diesen
kleinen Lebewesen in der Kindheit, ihrem wichtigsten Lebensabschnitt,
zumuten - mit denen wir doch
unser Leben teilen wollen.
Es gibt für Hundeinteressenten, die sich in die Vorzüge einer bestimmten
Rasse verguckt haben, viele Möglichkeiten zu ihrem Hund zu
kommen:
1. Gehen Sie zu einem von einem unabhängigen Verband kontrollierten
Züchter, das ist neben Ihrem im Ernstfall doch vielleicht unsicheren Menschenverstand
(alle Welpen sind einfach zu süß!) die einzige objektive Kontrolle, die es
gibt.
Alle Rassezuchtvereine, die keine Kontrollen scheuen,
sind dem VDH angeschlossen!!! Die Liste aller Vereine finden Sie in der
VDH-Welpenvermittlung
.
Keine Ahnentafel, die nicht vom VDH oder bei
ausländischen Hunden von einem anderen Landesverband der FCI (Federation
Cynologique Internationale, der internationale Dachverband der Hundezucht)
bestätigt wurde, ist ihr Papier
wert: Sie kaufen doch auch kein Auto ohne TÜV und statt Fahrzeugschein mit vielen bunten
Papieren ohne einen Stempel drin?
Und: "Scheckheftgepflegt" ist auch bei Hunden
eine Wertsteigerung!
Wenn Ihnen das Geld für den Welpen zuviel erscheint, fragen Sie sich vorsichtshalber, ob Sie denn das regelmäßig
benötigte Geld für (hochwertiges!) Futter, Tierarzt, Steuern, Haftpflicht und so weiter
überhaupt ohne Probleme aufbringen wollen? Das kommt alles auf Sie zu,
unabhängig von Kaufpreis und Rassereinheit. Ein Hund kann in zwei
Jahren ganz locker seinen Kaufpreis "auffressen".
Denken Sie bitte daran, falls Ihnen der Preis für so ein kleines
Fellbündel überraschend hoch vorkommen mag, dass Sie nicht nach Gewicht
bezahlen, sondern die Vorarbeit, die Qualität und die Leistung des Züchters
honorieren. Kommt der geforderte Preis Ihnen wirklich zu teuer vor, schicken Sie einfach kurz eine
e-mail zum VDH
und lassen sich bestätigen, ob es sich um eine für die Rasse übliche Summe handelt.
Der VDH hat großes Interesse an eventuellen schwarzen Schafen in den
eigenen Reihen, die mit ihren Hunden Geld verdienen wollen. Meines Wissens
liegen Preise für Rassehundewelpen je nachdem wie selten und wie begehrt
die einzelne Rasse ist und vor allem wie kompliziert oder aufwendig ihre
Zucht in der Praxis ist, bei 500 bis maximal 1500 €! Auch diese Preise sind natürlich nur
gerechtfertigt, wenn die Züchter wirklich ernsthaft das Wohl der Hunde im
Auge haben, siehe oben...
2.
Wenn
Ihnen tatsächlich das Geld für den "regulären" Welpenpreis fehlt,
dann fragen Sie bei der Welpenvermittlung des Rassezuchtvereins, ob es nicht
Hunde gibt, die wegen bestimmter
"Schönheitsmängel" nicht zur Zucht zugelassen werden
dürfen, und die günstiger abgegeben werden können. Das ist manchmal der Fall.. und ob Ihr Stupsi den nicht
standardgemäßen braunen Schimmer im Fell, einen Schneidezahn weniger
oder etwas ähnliches hat: Das macht ihn für Sie
nicht zu einem schlechteren Hund! Er hat trotzdem alle Eigenschaften
seiner Rasse!
So bin ich als nicht gerade gut betuchte Studentin zu meinem ersten Tibet
Terrier gekommen - eine preisgünstige "Fehlfarbe", für die ich
nur die Aufzuchtkosten, die sie verursacht hatte, bezahlen mußte, tatsächlich
aber jedes Geld der Welt hingeblättert hätte, ein wirklich
wunderschöner Hund - schauen Sie sich die
Bilder
an!
Außerdem gibt es von vielen Rassezuchtvereinen Vermittlungsstellen
für ausgewachsene Hunde, Scheidungswaisen oder durch andere unglückliche
Umstände herrenlos gewordene Tiere, die von ihrem Züchter
zurückgenommen und nun an neue Familien weiter vermittelt werden. Bei den
Tibet Terriern findet diese Notvermittlung sehr erfolgreich im Internet
direkt neben der
KTR- Welpenvermittlung
statt, kaum ein Hund muß mehr als ein paar Wochen auf ein geeignetes
neues Heim warten. Entgegen landläufigem
Vorurteil sind solche Hunde meistens froh in eine neue Familie zu kommen,
wo sie ihre Menschen ganz für sich haben, anstatt sich die Aufmerksamkeit
des Züchters, wo sie Zwischenstation machen, mit mehreren anderen Hunden
teilen zu müssen! Das waren sie schließlich vorher ganz anders gewöhnt.
3. Wer einem armen
Tierheimhund
helfen möchte, dem sei noch ans Herz gelegt, dass es inzwischen wie alle
anderen Hunderassen auch
Tibet Terrier in Tierheimen gibt. Auf der privaten Webseite
Tibet
Terrier in Not
werden - selbstverständlich kostenlos - vermutlich
reinrassige Tibet Terrier und auch Tibet Terrier- Mixe, die in
Tierheimen leben müssen, vermittelt. Leider handelt es sich dabei oft um
nicht ganz einfache Schicksale, aber wer es sich zutraut, kann hier
helfen!
Es ist alles möglich, es gibt immer einen Weg, der an diesen
unsäglichen Puppyfarmen vorbei führt!
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