In der
Tabelle
sind
in der obersten Zeile die Allele dieser Serie aufgeführt, beginnend
links mit dominant schwarz. Die kynologische Forschung ist sich auch
heute noch nicht ganz einig über ihre genaue Zusammensetzung. Rezessiv
zu schwarz verhalten sich die beiden nächsten Farben „wildfarben“ und
„zobelgelb“. Die Wild- oder Wolfsfarbe, genannt aguti, ist der
Namensgeber der Serie. Man vermutet inzwischen, dass zobelgelb und
wildfarben gar nicht durch zwei verschiedene Allele gebildet werden,
sondern beide ein und dasselbe bezeichnen: zobel, eine Farbe mit
besonders weiten Variationsmöglichkeiten. Zum Beispiel hat M.B.Willis
(siehe Anhang) anhand von Daten des Deutschen Schäferhundes ursprünglich
versucht, die Existenz von 2 allelen Genen für aguti und zobelgelb zu
beweisen, konnte dies aber nicht und geht seitdem davon aus, dass es
sich um ein und dasselbe Allel handelt.
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Einige zobelfarbene Hunde in unterschiedlicher Schattierung,
angefangen mit den dunklen, denen man nicht auf den ersten Blick ansieht
zu welcher Farbe sie gehören.
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Os-Pa Yontan van Siddha
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Tenzing Phabu Norbu She-po-la
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Tenzing Wang Lo
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Kyang's Gad-mo
mit irischer Scheckung
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Patou's Katmandu
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Dalghani's Yadim von der Siele
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Silgarhi Atlanta
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Kai-chek's Boogie-Woogie
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Sam-sara Lamleh von Nama-schu
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Silgarhi Amatang
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Mo Shu Ar-pa
hat einen zobelfarbenen Vater und eine cremefarbene Mutter, das heißt er
hat auch ein Gen für Cremefarbe.
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Es folgen drei kleine Portraits, um zu zeigen,
wie sich Tibet Terrier im Laufe ihres Lebens verwandeln können.
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Ein typisch zobelfarbener Tibet Terrier, hier unser Rüde
Lha-Gje-Lo von Jilong. Er hat einen black and tan - farbenen Vater und
eine schwarze Mutter.
Diese Bilder zeigen denselben Hund mit 6 und 8 Wochen,
mit 4 Monaten und 15 Monaten
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mit 6 Wochen zusammen mit schwarzen und weißgescheckten Geschwistern.
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Eine besonders hell zobelfarbene Hündin, Chandra Lamleh von Nama-schu,
in ihrer Entwicklung. Sie hat einen zobelfarbenen Vater und eine weiß-
schwarze Mutter.
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3 Wochen alt
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6 Wochen
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8 Monate
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Mit 15 Monaten kann man die Grundfarbe noch ahnen. Inzwischen hat sie
aber auch an den Ohren kein schwarz mehr.
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Diese ebenso hell zobelfarbene Hündin,
Rupa Dhatu Hira,
hat zwei normal zobelfarbene Eltern:
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Die Hündin ist auf dem Bild vorne.
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Hier stützt sie den Kopf auf und man kann gut ihre "eigentliche" Farbe,
zobel, erkennen.
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Hier ist schon kein schwarz mehr zu erkennen!
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Die erwachsene Hündin verrät nicht mehr so ohne weiteres, was "in ihr
steckt".
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Bei den Tibet Terriern wird auch in
der Praxis nicht zwischen zwei bestimmten zobel- Varianten
unterschieden, denn es gibt unzählige Übergänge, die offensichtlich alle
auf ein Allel zurückgehen. Auch hier soll nur noch von der Farbe ‚zobel’
die Rede sein. Sie wird von verschiedenen genetischen Faktoren
beeinflußt, welche ich Ihnen noch vorstellen möchte. Aber auch die
möglichen Einflüsse der Umwelt, wie außergewöhnliche Temperatur,
Ernährung oder sonstige Umstände, auf die Fellfarbe – besonders auf das
lohfarbene Pigment – dürfen nicht vergessen werden.
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Alle zobelfarbenen Welpen zeichnet
aus, dass sie fast vollständig schwarz geboren werden und bis zum
Erwachsenenalter immer weiter aufhellen. Im Lauf des Wachstums werden in
jedes einzelne Haar immer wieder hellere Pigmente eingelagert. Die
einzelnen Haare sind von den Spitzen bis zum Haaransatz zum Teil
mehrfach geringelt. Die Spitzen sind bei der Geburt immer schwarz und
wachsen bei manchen Hunden vollständig aus, bei anderen bleiben sie
immer dunkel. Neben dieser Bänderung des einzelnen Haares erscheint über
den ganzen Hund grundsätzlich das Haarkleid am Rücken etwas dunkler und
wird zum Bauch hin heller: „Zobel“ ist tatsächlich ‚die’ Wildfarbe im
wörtlichen Sinn, denn Wölfe und andere Tiere sind mit dieser Färbung in
Wald und Wiese gut getarnt.
Der äußerst komplexe Aufbau und die
stetige Wandlung in der Entwicklung des Haarkleids sind dafür
verantwortlich, dass ein zobelfarbener Tibet Terrier je nach Alter immer
wieder verschieden aussehen kann.
Die dritte Grundfarbe, rezessiv zu
schwarz und zobel, ist das „black and tan“, schwarz mit lohfarbenen
Abzeichen. Es wird von zwei bekannten Allelen gebildet, die als
„sattelfarben“ und „zweifarbig“ bezeichnet werden. „Sattelfarben“ ist
ein Hund, wenn er eine schwarze Decke hat und der gesamte Bereich um
Bauch und Beine lohfarben ist, wie oft beim Deutschen Schäferhund zu
sehen; „zweifarbig“ bezeichnet ein black and tan bei einem größtenteils
dunklen Hund mit kleineren, nicht insgesamt zusammenhängenden
lohfarbenen Abzeichen.
Bei der Geburt sind die tan- farbenen Abzeichen
klein und vergrößern sich mit zunehmendem Alter der Welpen bis zu ihrer
entgültigen Ausdehnung. Ganz typisch ist die Anordnung der Lohfarbe am
Körper, nach der immer die Pfoten, der untere Schwanzansatz und die
Augenbrauen lohfarben sind.
Tibet Terrier haben entweder nur
das „zweifarbig“ genannte black and tan oder, was ich für
wahrscheinlicher halte, es wird auch hier nicht zwischen den beiden Allelen unterschieden – leider habe ich keine sichere Antwort auf diese
Frage finden können. Hier soll ab jetzt nur von der Farbe "black and tan"
die Rede sein, da eine genauere Unterscheidung zumindest beim Tibet
Terrier nicht möglich ist.
Eine dieser drei offensichtlichen Grundfarben –
schwarz, zobel, black and tan – ist die Grundausstattung, die jeder
Tibet Terrier und jeder Hund besitzen muß. Wie schon oben beschrieben,
gilt: Entweder er hat beide allele Gene von
derselben Farbe, das heißt er ist reinerbig, oder er ist 'mischerbig'
(heterozygot), das heißt er hat genau zwei verschiedene von den möglichen Grundfarben-
Genen. Nicht mehr! Denn da grundsätzlich jedes Gen immer paarig, das
heißt in zwei allelen (Partner-) Genen vorliegt, gibt es nur die
Möglichkeiten, dass der Hund reinerbig ist, oder maximal zwei
verschiedene Gene aus der entsprechenden Gen- Serie werden miteinander
kombiniert. Das ist die eiserne Regel und gilt natürlich auch für alle
anderen Farbgene.
Für Interessierte: Die
Grundlagen der
Vererbung
habe ich auf einer eigenen Seite erklärt!
Die drei Farben sind untereinander
nicht vollständig dominant, das heißt, wenn zwei verschiedene
Grundfarben-
Gene vorliegen, wird sich zwar das dominante durchsetzen, aber die Farbe
wird von dem anderen, rezessiven Gen beeinflußt sein: Hat ein Hund die
beiden Allele „zobel“ und „black and tan“, wird er zwar zobel sein, aber
das Fell wird dunkler ausfallen, mit einem insgesamt dunkler scheinenden
Rücken (Photo), verursacht durch einzelne schwarze Haare im eigentlich
zobelfarbenen Fell. Bei Hunden mit je einem Gen für schwarz und zobel
können im schwarzen Fell einzelne helle (lohfarbene) Haare zu finden
sein.
Um die Verwirrung komplett zu
machen, vermutet Willis bei einigen Hunderassen ein seltenes, rezessives
Schwarz, das in der Dominanzfolge noch nach dem black and tan kommt.
(
nach oben
)
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Einige typische
black and tan - farbene Hunde!
"Black and tan" ist übrigens nur der englische Ausdruck für "schwarz mit
loh".
Die Kombination der beiden Farben kommt ausschließlich in dieser Form
vor! Darum ist die Bezeichnung "schwarz mit loh" ebenfalls
präzise.
Nur z.B. "schwarz mit zobel" geht nicht,
diese Kombination ist
genetisch nicht möglich!!
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Lum-Bi-Ni A-chi-thu Bo
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Eyala Sang-mo Lamleh von der Lobenbreite
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Ski-la-Kyi Samdru
wedelt zu schnell für die Kamera
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Su-Khyi Just Whistle
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Bei Welpen sieht man die typische Zeichnung etwas deutlicher, als
man sie bei den erwachsenen Hunden mit ihrem langen Haar erkennen kann.
Links ein "braun und loh" - farbener Tibet Terrier: ohne
schwarzes Pigment (siehe Punkt 2),
aber mit derselben genetischen Grundfarbe.
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Atisha Om mani
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Edrag Zoji-La Lamleh von der Lobenbreite
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Metog Traschi-Deleg (TL) von Lu-Khang
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Ein süßer, black and tan - farbener
Lhasa Apso.
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Verschiedene Ausprägungen der lohfarbenen Abzeichen:
links: kaum sichtbar mit 4 Wochen, rechts bei demselben Hund 2 Wochen
später
(Deki la Chenga Chuchung Nila)
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rechts:
Hier
bei einem Tibet Spaniel Welpen sehr stark ausgeprägte und sehr helle
lohfarbene Abzeichen!
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Rombon Shangri La
mit einem zobelfarbenen Geschwister
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2. Schokoladenhunde aus Tibet
Die einzige Farbserie, über die es
in der Fachliteratur offensichtlich keine zwei Meinungen gibt, ist die
Schwarz- Serie, abgekürzt B für black, denn die meisten Wissenschaftler,
die die Farben untersucht haben, stammen aus Großbritannien. Dieses Gen
hat zwei Allele, genannt ‚B’ und ‚b’. Das dominante Allel ‚B’ ermöglicht
die Bildung von schwarzem Pigment, das andere Allel verhindert dies
vollständig und erlaubt dunkle Pigmentation nur mit etwas kleineren,
sehr regelmäßig angeordneten Körnchen, die statt schwarz ein
schokoladenbraun hervorrufen. Diese Farbe wird als einzige vom Standard
ausgeschlossen, darum darf mit braunen Hunden nicht gezüchtet werden,
und sie sind auch nicht auf Ausstellungen zugelassen. Trotzdem gibt es
nach wie vor ganz vereinzelt schokoladenfarbene Welpen. Diese
Einschränkung wird manchen wundern, denn es gab auch schon in
Tibet braune Tibet Terrier und es ist keinerlei gesundheitlicher Mangel
mit dieser Farbe verbunden. Vereinzelt ist früher trotzdem mit braunen
Hunden gezüchtet worden. Man hat sich aufgrund des sonst sehr hohen
züchterischen Wertes über das Verbot hinweggesetzt. Das ist heute
jedenfalls nicht mehr möglich. Die Namensgeberin unseres Zwingers ist
zum Beispiel eine wunderschöne braune Hündin und einer der letzten aus
Tibet importierten Hunde überhaupt!
Hier
ist sie und ihre
Geschichte kurz beschrieben.
Ein schokoladenfarbener Hund hat
mit Sicherheit beide Allele ‚bb’. Er kann einfach braun sein, oder braun
and tan, oder auch zobel mit braunen statt schwarzen Spitzen.
Letzteres ist ohne einen Vergleich schwierig zu erkennen, am ehesten an
der leberfarbenen Nase und den etwas helleren Augen.
(
nach oben
)
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Dieser Wurf mit je zwei zobelfarbenen, schokoladenbraunen und schwarzen
Welpen
zeigt die drei verschiedenen Farben im Vergleich!
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Rechts ein typischer, knapp 1 Jahr alter schokoladenbrauner Tibet
Terrier.
Unten links die braun und loh- farbene Hündin aus dem Wurf (Photo oben) mit etwa 1 Jahr, rechts davon ihre rein
schokoladen- braune Schwester mit ca. 6
Wochen.
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Chen-po von Tsche-pa-me
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Atisha Om mani
unsere erste Tibet Terrier Hündin
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Ajuna Om mani
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3. Die crème de la crème...
Die Chinchilla- oder Albinoserie
reduziert schrittweise die Bildung von Melanin. Sie besteht aus fünf
Allelen, von denen es bei Tibet Terriern und den meisten anderen
Hunderassen aber höchstwahrscheinlich nur zwei gibt.
Diese zwei Allele sind dominant-
‚C’, das die Bildung des Melanins erlaubt entsprechend dem was die
anderen Gene bestimmen, und rezessiv- ‚cch’, das die rote und goldene
Farbe graduell reduziert, indem die Bildung von gelbem Pigment im Haar
eingeschränkt wird. Aus goldenem oder lohfarbenem Fell wird creme!
Je nachdem, was genau für eine
Farbe durch das ‚cch’ verändert wird, so erscheint auch das creme
kräftiger oder heller, bis hin zu einem fast weißen Farbton. Creme in
Verbindung mit zobel Grundfarbe wird zu einem extrem hellen grauzobel
führen, ähnlich der Farbe des Chinchillas, dem Namensgeber dieser
Genserie.
Auch in dieser Serie gibt es keine
vollständige Dominanz, das heißt, auch die Kombination der beiden Gene ‚C-cch’
führt schon zu einer geringen Aufhellung des Lohfarbtons.
Die anderen drei hier nicht weiter
besprochenen Allele sind verantwortlich für fast vollständiges bis
totales Verblassen der Farben bis zum richtigen Albino mit roten Augen
und weißem Fell. Das Fehlen jeglichen Pigments ist mit erheblichen
gesundheitlichen Problemen verbunden, u.a. Seh- und Hörfehler. Sie
kommen bei Tibet Terriern und den meisten anderen Hunderassen äußerst
selten oder gar nicht vor.
(
nach oben
)
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Cremefarbene Hunde sieht man selten!
Einige hübsche Bilder habe ich bekommen können, die ich für typisch halte:
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Miss Olsani van de Friesiana
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Silgarhi Savanna
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Karamain Kalachakra
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Die wenigsten Hunde sind ganz sicher cremefarben, es
gibt viele Übergänge zwischen gold und creme. Typisch ist die
ungleichmäßige Aufhellung, während rein-goldene Hunde insgesamt gleichmäßiger
durchgefärbt sind. An den Ohren bleibt das Pigment oft etwas kräftiger.
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Tibesti Cullah Subhadda
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Pal Shepa Dorje von der Lobenbreite
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Die beiden hellen Welpen zeigen ganz deutlich die Farbe creme im
Unterschied zum dunkleren, vermutlich zobelfarbenen Welpen ganz rechts.
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4. Gibt es blaue Tibet Terrier?!
Die Farbschwächungs- oder
Dilutions- Serie umfaßt nur zwei Allele, das dominante Gen ‚D’ und das
rezessive ‚d’. ‚D’ erlaubt die normale Ausprägung des Pigments, wie von
den anderen Farbgenen bestimmt. Das rezessive Allel ‚d’ verursacht eine
Farbschwächung vor allem des dunklen Pigments in Haut und Haar, wirkt
aber auch auf lohfarbenes Pigment ein. Besonders auffällig ist das bei
genetisch schwarzen Welpen, die statt dessen schieferblau geboren
werden, bei Tibet Terriern offensichtlich blau mit einem braunen Anflug
im Haar. Sie stellen den Züchter vor Rätsel: „schwarz, grau, braun oder
zobel?“. Blaue Tibet Terrier sind wahrscheinlich selten und werden auch
kaum als solche erkannt.
Es gibt keine vollständige
Dominanz, das heißt auch die Kombination ‚Dd’ verursacht eine leichte
Farbänderung im schwarz. Am leichtesten ist die Verwechslung von blau
mit dem grau der G- Serie (Punkt 6), aber diese Welpen werden schwarz
geboren und vergrauen erst später im Haar. Die Nase und die Augen
bleiben schwarz. Bekanntestes Beispiel für ‚blau’ sind die wunderschönen
blauen Deutschen Doggen, aber das Gen wirkt auch auf braunes Pigment
durch ‚bb’: Der Weimaraner hat seine typische Silberrehfarbe von seiner
braunen, durch blau (‚dd’) verdünnten Farbe!
(
nach oben
)
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Hier habe ich einige vermutlich "blaue" Tibet Terrier
versammelt, die zum großen Teil als Welpen wegen ihrer vielen
im dunklen Fell durchwachsenden hellen (lohfarbenen? weißen?) Haare mit der Farbe "zobel" ins
Zuchtbuch eingetragen wurden,
inzwischen aber offensichtlich doch nicht zobel
sind.
Da auch der Lohfarbton mit aufgehellt wird, kann man bei diesen Hunden
zwischen loh und weiß im Haar kaum unterscheiden, s.u. der blaue Tibet Spaniel
Welpe mit lohfarbenen, fast weiß erscheinenden Abzeichen!
Ich bin noch auf der Suche nach Bildern und v.a. Welpenbildern mit dieser
Farbe!
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Eine junge, "blaue" Tibet Terrier Hündin:
Schanti's Nyima-Lamleh
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Dieselbe Hündin wie oben, ebenfalls als Junghündin. An den beiden
Bildern kann man vielleicht auch sehen, wie fast unmöglich es ist, nach
nur einem einzelnen Photo die Farbe zu beurteilen! Je nach Umgebung und
Blitzeinsatz schimmert es hellgrau oder wirkt fast braun.
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Uk-pa Xi-ra-na von der Lobenbreite
ist noch heller als Nyima
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Chan Li P'in von Barun La
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Laiko from the Good Heath
war vermutlich auch genetisch blau, da er in den Ahnentafeln einiger
blauer TT auftaucht.
Leider weiß ich nichts über ihn aus der Welpenzeit, also ist das
letztendlich Spekulation.
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Zwei Portraits von Tibet Terrier Hündinnen mit "blauer" Färbung,
um ihre Entwicklung im Lebenslauf zu zeigen:
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Rupa Dhatu Gye-mo,
eine ganz helle, blaue Hündin
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Sha-na Lamleh von Nama-schu
zeigt die dunklere Version eines offensichtlich blauen Tibet Terriers
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Sha-na, ca. 3 Wochen alt
wirkt hier fast schwarz (mit Blitzlicht aufgenommen)
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Hier zum Vergleich ihr Bruder, ebenfalls "blau" - was man,
ganz typisch für die Farbe,
fast
für schokoladenbraun
halten könnte.
(Das Bild hat keinen Farbstich, ist aber ohne Blitz photographiert und
wirkt ganz anders)
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5 Monate alt
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ca. 1 Jahr alt
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Offen bleibt für mich, warum manche "blaue" TTs als Welpen ein
dunkelbraunes (Sha-na und ihr Bruder) oder aber wie Gye-mo ein richtiggehend
braungraublaues Fell haben, das eine sichere Farbbestimmung unmöglich macht.
Bei
den ganz hellen Hunden könnte eventuell eine Kombination der
Gene für "blau" und für "grau" (Punkt 6) der Grund sein?
Sie verstärken sich in ihrer Wirkung gegenseitig.
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Ein kleiner Tibet Spaniel aus Slowenien zeigt die besondere Farbe "blue
and tan", besser gesagt "blau und loh". Neben seinem Geschwister in black
and tan (mit weißem Brustlatz) sieht man besonders gut die
charakteristische Aufhellung des schwarzen, aber auch
des lohfarbenen Pigments!
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Rombon Shangri La
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Blau und loh zeigt auch diese von uns gezüchtete Hündin:
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Deki la Chenga Chuchung Nila
neben ihrem schwarzen Bruder
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5. Goldene Tibet Terrier
Die sogenannte Ausdehnungs- oder
Extensions- Serie bestimmt die mögliche Ausdehnung von dunklem Pigment
auf dem Körper des Hundes, angefangen mit dem dominanten Allel ‚Em’, das
der Grundfarbe des Hundes eine schwarze Maske hinzufügt, ohne sie weiter
zu verändern. Die Maske ist nur bei zobelfarbenen Hunden sichtbar, sonst
wird sie vom schwarz der Grundfarbe ‚versteckt’.
Das zweite Allel ‚E’ nimmt keinen
Einfluß auf die Grundfarbe des Hundes.
Das dritte Allel ‚Ebr’ (‚br’ für
brindle = gestromt) verursacht eine teilweise Aufhellung von schwarzem
Pigment und bildet dabei ein charakteristisches dunkles Streifenmuster
auf lohfarbenem Untergrund. Zwischen diesen ersten drei Allelen ist die
Dominanz wieder unvollständig: Es gibt auch gestromte Hunde mit Maske
(z.B. Boxer), die dann je ein Allel für Stromung und für schwarze Maske
haben: ‚Ebr-Em’.
Stromung tritt beim Tibet Terrier
wahrscheinlich nicht auf. Die Bezeichnung brindle wurde im
angelsächsischen Sprachraum traditionell für zobelfarbene Tibet Terrier
benutzt!
Das vierte, rezessive Allel ‚e’ tritt nur in Erscheinung, wenn es
reinerbig vorliegt. Durch dieses Gen wird das gesamte schwarze Pigment
im Haar in gelb umgewandelt, das Tier kann kein schwarzes Haar bilden!
Ganz gleich welche der drei Grundfarben der Hund hat, das Fell wird
immer gelb bis rot erscheinen. In der Haut kann sehr wohl noch dunkles
Pigment vorliegen, so dass auch goldene Tibet Terrier schwarze Nasen,
Lefzen und Augenlider haben können.
So merkwürdig es auf den ersten
Blick erscheint, werden offensichtlich die schwarzen Masken der
zobelfarbenen Hunde und das goldene Haarkleid von unterschiedlichen
Allelen an ein und demselben Genort bewirkt!
Helles zobel wird sehr leicht mit
goldfarben verwechselt, was durch die Bezeichnung ‚goldzobel’ auch nicht
besser wird. Dabei haben gold und zobel nichts miteinander zu tun, nur
die Pigmentart des Lohfarbtons ist dieselbe. Sobald aus
hellzobelfarbenem Haar die schwarzen Spitzen vollständig herausgewachsen
sind, ist eine Unterscheidung der beiden Farben manchmal kaum noch
möglich. Ganz sicher aber kann man es im Welpenalter erkennen: Goldene
Tibet Terrier werden golden geboren.
Um es nicht zu einfach werden zu
lassen, gibt es zwischen der Grundfarben- Serie und der Ausdehnungs-
Serie vielfältige Wechselwirkungen. Ein in der Grundfarbe schwarzer Hund
wird z.B. durch ‚ee’ ein sattes, kräftiges Gold hervorbringen, ein
ursprünglich black and tan – oder zobelfarbener wird etwas blasser bzw.
ganz hellgold erscheinen.
(
nach oben
)
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Fidai von Lu-Khang
ein wunderschöner alter Tibet Terrier,
in gold mit weißen Abzeichen. In Deutschland ist diese Farbe inzwischen
eine echte Seltenheit!
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Beautyful Sam van Ayrasans
... ist ein richtig goldener, nicht
cremefarbener und sicher auch nicht
zobelfarbener Welpe!
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Karamain Caramel
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Karamain Brahmin at Alilah
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Oben sieht man mehr oder weniger kräftig goldene Tibet Terrier. Es gibt viele Übergänge und Nuancen, da die
Farbintensität durch verschiedene Gene beeinflußt wird. Es gibt
nicht "die" Farbe creme, oder "die" Farbe gold! Auf jeden
Fall haben sowohl die goldenen, als auch die cremefarbenen Hunde kein schwarzes Haar am Leib, schon von Geburt an
nicht.
Ein Boxer und ein Lhasa Apso zeigen hier
eine echte Stromung!
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Der Lhasa Apso rechts ist hier als Welpe mit seinen Geschwistern zu
sehen. Man kann dieselbe Zeichnung wie beim Boxer erkennen!
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En-Chico von Tri-Song
als ausgewachsener Rüde.
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6. Vorzeitiges Vergrauen
Die Vergrauungs- Serie besteht
wieder nur aus zwei verschiedenen Allelen. Das dominante Gen ‚G’
verursacht bei schwarz geborenen Welpen ein vorzeitiges Vergrauen. Wegen
der Dominanz dieses Merkmals gibt es inzwischen sehr viele graue Tibet
Terrier und nur noch wenige bleiben bis ins Alter wirklich rein schwarz:
Im Jugend- und jungen Erwachsenenalter finden sich bei vielen dunklen
Tibet Terriern immer mehr und mehr weiße oder graue Haare, so dass am
Ende der ganze Hund ergraut sein kann. Das andere Allel ‚g’ beeinflußt
nicht die schwarze Farbe, aber die Dominanz ist auch wieder
unvollständig, so dass es viele unterschiedliche Graustufen gibt. Dieses
grau wird leicht mit dem blau durch das Farbverdünnungs- Gen ‚dd’
verwechselt, zum Beispiel ist der Kerry blue Terrier grau – nicht blau.
Weitere typische graue Hunde sind der Irish Wolfhound, der Bobtail, aber
auch der Yorkshire Terrier.
(
nach oben
)
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Schöne graue Tibet Terrier gibt es viele!
In der Gegenwart ist dies die häufigste Farbe bei dieser Rasse.
Hier ein paar Beispiele. Diese Hunde waren als Welpen alle einmal schwarz!
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Ba-By-Zsa-Zsa Talk of the Town
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Fahti-ma Skarma von der Lobenbreite
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Benny's Jo-Jo
Diese Hündin
zeigt, wie typischerweise
das grau von hinten nach vorne zunimmt
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Taragiri Didi
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Ski-la-Kyi Norbu
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Kashio
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Portraits von zwei Rüden in ihrer Entwicklung:
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Ya Scher von Lu-Khang
Dreimal derselbe Rüde, ein Sohn von Taragiri Didi (links oben im Bild)
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ca. 21 Monate alt
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ca. 2,5 Jahre alt und zwischenzeitlich
fast silbergrau
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Mit 7 Jahren
Als erwachsener Rüde war er gleichmäßig anthrazitfarben.
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Kyang's Hel-ge
black and tan - farben, links jugendlich, rechts erwachsen
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7. Weiße Flecken oder weiße Farbe?
Die sogenannte Scheckungs- Serie
überdeckt alle anderen Farben in einem bestimmten Muster: zuerst ein
Fleck auf der Brust, weiße Pfoten, Schwanzspitze; es folgen Kinn, Hals
und ein weißer Schal. Bei Hunden mit mehr weiß wird die Verteilung
ungleichmäßiger, die Flecken am Körper beginnen sich miteinander zu
verbinden, und über den ‚particolor’ Tibet Terrier mit halb weiß, halb
Grundfarbe, führt der Weg hin zum ‚weißen’ Tibet Terrier mit einigen
farbigen Abzeichen oder sogar, ganz selten, ohne jegliche farbige
Flecken.
Die letzten ‚Pigmentinseln’
befinden sich meistens am Kopf, auf dem Rücken und an der Kruppe.
Diese Vielfalt wird in der
Hauptsache von den vier Allelen der Scheckungs- Serie beeinflußt.
Dominant ist das Allel ‚S’, das keine oder nur kleine weiße Abzeichen
zuläßt, das zweite ist ‚si’, die irische Scheckung: weiße Pfoten, Schal
und Schwanzspitze; rezessiv dazu ist das particolor ‚sp’ und als letztes
und von den anderen Allelen unterdrückt kommt das Allel ‚sw’ für
überwiegendes bis reines weiß. Ich nehme an, dass die ganz wenigen rein
weißen Tibet Terrier, die es gibt, dies den Genen ‚sw-sw’ zu verdanken
haben, die bei ihnen die genetische Grundfarbe vollständig verstecken.
Auch bei der Scheckung ist die
Dominanz leider nicht vollständig, das heißt wenn ein Hund zum Beispiel
die beiden Allele ‚S-sp’ oder ‚S-sw’ hat, können Mischformen entstehen.
Durch sogenannte Modifikator- Gene oder Nebengene, die in Anzahl und
Wirkungsgrad nicht weiter erforscht sind, können die Allele der
Scheckungs- Serie ebenfalls leicht verändert werden, so dass es zu
Überschneidungen im Erscheinungsbild kommen kann.
Der kleine weiße Fleck auf der
Brust, den so viele Tibet Terrier haben, kann sicher auf diese
Modifikatoren zurückgeführt werden, die einem Hund ohne Abzeichen
meistens doch das kleine Glück bringende Sternchen mitgeben.
Die ersten Tibet Terrier von Frau
Dr. Greig hatten viel weiß. Bei allen Haustieren gibt es generell eine
Zunahme der Weißscheckung in Abhängigkeit von ihrer geschichtlichen
‚Haustierwerdung’, obwohl es sich um ein rezessives Merkmal handelt. Es
verstärkt sich langsam, auch wenn nicht darauf gezüchtet wird. Wildtiere
haben sie grundsätzlich nicht. Auch bei Hunderassen, bei denen der
Standard jedes Abzeichen verbietet, schummelt sich immer wieder mal ein
kleiner weißer Stern auf die Brust!
Eine auffällige Wechselwirkung gibt
es zwischen dem Weiß und den verschiedenen anderen Farbgenen: So kann
man deutlich zwischen ‚elfenbeinweiß’, das Hunde zusammen mit goldenen
oder cremefarbenen Abzeichen haben, und zwischen ‚eisweiß’ zusammen mit
andersfarbigen Abzeichen unterscheiden.
Eine Form der vererbten, ein- oder
beidseitigen Taubheit bei Hunden tritt in seltenen Fällen auch bei Tibet
Terriern – vermutlich in Zusammenhang mit weißer Fellfarbe – auf. Der
Erbgang ist noch völlig unklar. Bei Testpaarungen bei Bullterriern vor
vielen Jahren ist die Taubheit nicht auf die weißen Welpen beschränkt
gewesen. Hoffentlich werden wir bald mehr wissen!
(
nach oben
)
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Die sogenannte "irische Scheckung" bei einer zobelfarbenen
Hündin und zwei schwarzen Rüden:
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Valerie Yang-Tze-Yang
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Sayan
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Char-Can Garuda Cu-bham von der Lobenbreite
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Überwiegend weiße Hunde
mit zobel bzw. schwarzen Abzeichen:
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Sheydon's Char-bi Kar-po
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Sheydon's Kum-bu
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Hero-chad Lamleh von Kamal-a-schila
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Sriyani Yang Tsu Lamleh
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Detchema Badjo
Nach langem Suchen hörte ich endlich von zwei wirklich 100% weißen TTs,
einer davon ist dieser strahlendweiße kleine Rüde!
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Rombon ...
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Tradün Manda
Ein fast weißer Rüde mit zwei schwarzen Strähnen an Ohr und Rute
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8. Tüpfelung
Die Tüpfelung taucht meist erst
einige Tage oder Wochen nach der Geburt in Form von kleinen oder
größeren, später manchmal ineinander verlaufenden Tüpfeln in der
Grundfarbe des Hundes auf. Sie ist nur in weißen Abzeichen zu sehen und
wird von einem einfach dominanten Gen ‚T’ vererbt. Das rezessive Allel
‚t’ verursacht keine Tüpfel. Überwiegend weiße Hunde können sowohl
farbige Abzeichen, die bereits bei der Geburt sichtbar und normalerweise
größer sind, als auch Tüpfel haben, die besonders am Bauch, aber auch am
ganzen Körper auftauchen können! So kann ein kleiner Tibet Terrier
manchmal beinahe zum Dalmatiner
werden...
(
nach oben
)
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Die Hündin
Alanscha Dkarba Zajdy
(unten und rechts!) ist bei der Geburt reinweiß gewesen und
hat später (graue?) Tüpfel bekommen. Durch ihre extreme Kurzhaarschur kann man
sehr gut sehen, wie sich die Tüpfel auf der Haut wie bei einem
Dalmatiner verteilen, im langen Fell aber
kaum zu sehen sind.
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Pam Zamirin Bold-Bomble-Bee
Eine weiße Hündin, mit schwarzen Abzeichen am Rücken und
mit Tüpfelung, die wie zarte graue Strähnen durchscheint.
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Passiflora Mery go Round
Eine Hündin mit ähnlicher Farbe, aber mit schwarzen Abzeichen am Kopf
und mit stärkerer Tüpfelung. Sie wurde geschoren.
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Ein schönes Beispiel für die Entwicklung der Tüpfelung im Lebenslauf ist dieser bei uns fast ganz weiß,
nur mit zwei schwarzen Flecken auf dem Rücken geborene Rüde :
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Deki la Chenga Brutus
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Ein paar Tage nach der Geburt beginnen auf dem vorher weißen Bauch die ersten
Tüpfelchen zu sprießen.
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Mit knapp 3 Monaten wirkt das ehemals strahlende weiß schon etwas "verwaschen" und zeigt
einzelne graue Strähnchen.
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Mit 1 Jahr bekommen wir Besuch von einem wunderschönen "Grauschimmel"!
Es ist derselbe Hund, kaum zu glauben. Brutus war geschoren worden, ist
hier aber schon fast wieder langhaarig.
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Brutus und seine ebenfalls fast ganz weiße Freundin Rosi zeigen sehr schön, wie
unterschiedlich die "Farbe" weiß ausfallen kann, und zwar in Abhängigkeit
von der Grundfarbe des Hundes!
Rosi ist ursprünglich cremefarben und hat darum ein elfenbeinfarbenes
weiß, Brutus würde man vor seiner Verwandlung "eisweiß" nennen.
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9. Farbintensität
Die Farbintensität des Lohfarbtons
wird von vielen verschiedenen Faktoren bestimmt (siehe oben). Es wird vermutet, dass
es außerdem noch ein Gen – genannt ‚Int’ für Intensität – gibt mit drei
Allelen, die für einen deutlich kräftigeren, roten oder für einen
blasseren Lohfarbton sorgen, wobei helle Lohfarbe dominant und die
kräftigste, dunkelste Lohfarbe rezessiv sein soll, der Mittelton liegt
dazwischen. Dieses Gen würde die Erscheinung bestätigen, dass es in
black and tan und zobel sehr selten wirklich schöne, kräftige
Lohfarbtöne gibt.
(
nach oben
)
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Diese wunderbare Lhasa Apso Hündin zeigt eine sehr dunkle,
intensive Lohfarbe.
"Elfie" ist übrigens zobelfarben!!
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Traschi-Deleg Gawa-La
wurde
an diesem Tag 2.- bester Veteran
aller Rassen auf
der
Weltsiegerschau in Helsinki
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10. kleine Statistik und Zusammenfassung
Zum Abschluß eine kurze Übersicht, wie häufig die einzelnen Farben
überhaupt vorkommen, von denen hier so ausführlich die Rede war. Wenn
man von den in Deutschland im KTR von 1971 bis 2002 gezüchteten Tibet
Terriern (knapp 8400 Welpen) ausgeht, so entsteht folgendes Bild:
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1971- 80
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81-90
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91-00
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2001-02
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schwarz, grau
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67%
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64%
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50%
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53%
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zobel
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8%
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14%
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37%
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36%
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black
and tan
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3%
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5%
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6%
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8%
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gold
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12%
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12%
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3%
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1%
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creme
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3%
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2%
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2%
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0%
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braun
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3%
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1%
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1%
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0%
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überwiegend weiß
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9%
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7%
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15%
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14%
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Die Prozentzahlen der einzelnen
Farben enthalten alle genannten Schattierungen der einzelnen Farben und
auch die Hunde mit weißen Abzeichen oder überwiegend weiß, die einer
Farbe zugeordnet werden können. Etwa 1% der Welpen wurden allerdings mit
Bezeichnungen im Zuchtbuch eingetragen, die im Nachhinein keine
Zuordnung erlauben, z.B. „schwarz zobel weiß“, was sowohl dunkel zobel
als auch black and tan bedeuten könnte. Diese Welpen fehlen in der
Tabelle. Die „überwiegend weißen“ Hunde sind nur eine grobe
Zusammenfassung derjenigen Welpen, die mit der Farbe „weiß-...“
eingetragen wurden, also wahrscheinlich über 50% weiß waren. „Blaue“
Tibet Terrier wurden nicht als solche eingetragen, sie tauchen
wahrscheinlich unter den zobelfarbenen und den grauen unter.
Es fällt auf, wie
sehr zobelfarbene Hunde zugenommen haben, aber z.B. auch, dass die bei
Dr. Greigs Hunden noch häufigeren Farben gold und creme inzwischen
selten sind und weiter weniger werden.
Diese Zahlen variieren sicher von
Land zu Land und geben nur einen kleinen Anhaltspunkt. Kein ernsthafter
Züchter, den ich kenne, züchtet bewußt auf Farbe. Trotzdem verändert
sich offensichtlich mit der Zeit das Vorkommen der einzelnen Farben und
damit das Erscheinungsbild der ganzen Rasse.
Mit Hilfe der besprochenen 9
Genserien können Züchter versuchen, von ihren Hunden eins nach dem
anderen die möglichen Gene für die Farbvererbung zu bestimmen.
Vielleicht macht dieser Artikel es möglich, die komplizierte
Zusammensetzung der Farben besser zu verstehen, wenn man dabei nur immer
im Hinterkopf hat, dass kein Hund mehr als zwei verschiedene Allele von
jeder dieser 9 Gen- Serien haben kann!
Trotzdem wird es immer wieder
Überraschungen geben, und alle seriösen Forscher geben zu, dass sie
nicht alles erklären können. Das macht eben die Zucht nicht langweilig!
Wir können froh sein, dass unsere Hunde in ihren Fellfarben so
vielfältig sind. Bleibt zu hoffen, dass diese Vielfalt auch langfristig
erhalten wird.
(
nach oben
)
zur Übersichtstabelle:
Die Farbvererbung beim
Hund
Ganz herzlichen Dank an die Menschen, die mir Bilder
zur Verfügung gestellt und die Korrektur gelesen haben!
copyright: Ulrike Bauck
Quellen:
M.B.Willis: Züchtung des Hundes, Genetik der Hundezucht
M.Burns, M.N.Fraser: Die Vererbung des Hundes
I.Hansen: Vererbung beim Hund
Dieser Artikel
wurde zuerst veröffentlicht in dem Magazin "
World-of-Tibetan-Terriers
"
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