In der Geschichte des Landes tauchen als erste Bewohner die
Nomadenvölker auf, die vom Westen her in die Ebenen zogen.
Etwa 500 v.Chr. wurde Gautama Buddha in einem Dorf im kleinen Königreich
Sakya im Gebiet des heutigen Nepal geboren, dessen Bevölkerung
überwiegend aus Tibet stammte.
In Tibet lebte seit Urzeiten die Bön- Religion, der Glaube an
Naturgeister und eine Vielzahl von Göttern und Dämonen, die mit Opfern
besänftigt werden mussten.
Der Buddhismus kam zu einem sehr kriegerischen Volk, das weite Teile
Indiens und Chinas besetzt hatte. Diese weltliche Macht gaben die Tibeter
nach und nach für ihren Glauben auf.
173 n.Chr. war das Jahr der Geburt des Tho-tho-ri Nyantsen, 28. König von
Tibet, der im Alter von 40 Jahren zum ersten Mal mit den Lehren des
Buddhismus in Berührung kam.
Das Jahr 203 ist zum Beginn der
tibetischen Zeitrechnung geworden, um dieses Datum zu ehren.
608-650 regierte Songtsen Gampo, der 32. tibetische König. Er sendete Schüler nach
Indien, um Sanskrit zu lernen, und heiratete eine Tibeterin, eine
nepalesische Prinzessin, und eine chinesische Prinzessin namens Wen Cheng, die
eine große Statue Buddhas in die Ehe mitbrachte. Für diese Statue wurde der Jokhang
Tempel gebaut. Wen Cheng war für ihre Klugheit und ihre Schönheit
berühmt.
In den folgenden 500 Jahren gab es wiederholt Kriege mit China, die
tibetischen Krieger besetzten sogar 15 Jahre lang die chinesische
Hauptstadt.
1042 kam Atisha, ein berühmter indischer Lehrer, nach Tibet und gründete
Klöster im westlichen und Zentraltibet.
Im 13. Jahrhundert war Tibet unter der Herrschaft der Mongolen. Dem
Mongolenfürsten wurde Tribut gezahlt. Es gab eine Revolte. Die Mongolen
besetzten Tibet, bis Kublai Khan 1254 dem Neffen des ehemaligen Königs
die Regierung über Tibet zugestand. Aus dieser Vereinbarung entstand ein
lange währendes politisch-religiöses Bündnis zwischen den beiden
Völkern.
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1391 wurde der Mönch Gedun Truppa geboren, der nach seinem Tod zum ersten
Dalai Lama erklärt wurde.
Der Dalai Lama wurde zum religiösen Oberhaupt der Mongolen, der Tibeter
und der Chinesen.
Im 18. Jahrhundert setzte der chinesische Kaiser den damaligen Dalai Lama
ab und benannten einen passenden anderen als neues Oberhaupt.
Ab dieser Zeit gab es immer wieder Konflikte über die Herrschaft in
Tibet.
1879 wurde der 13. Dalai Lama geboren, Thupten Gyatso (gestorben 1933).
1904 gab es eine britische Militär- Expedition unter Col. Younghusband
nach Tibet. Der 13. Dalai Lama musste 5 Jahre lang in der Mongolei
Zuflucht suchen.
Tibet ersuchte China um Hilfe gegen die Bedrohung durch die Briten,
aber die Chinesen weigerten sich, einem Vertrag zwischen China,
Großbritannien und Tibet zuzustimmen.
1935 Geburt des 14. Dalai Lama, Tenzin Gyatso. Er wurde 1940
inthronisiert.
1947 endete die britische Herrschaft über Indien
1949 wurde die Volksrepublik China gegründet.
Durch diese beiden Ereignisse wurde das zwischenstaatliche Kräfteverhältnis total verändert. Großbritannien zog
sich zurück und China wurde wieder verstärkt zu einer Bedrohung für Tibet. 1951
erreichte die chinesische Armee Lhasa.
1959 floh der 14. Dalai Lama nach Indien.
1964 wurde Tibet zur "Autonomen Region Tibet" erklärt und China
einverleibt.
Der Dalai Lama lebt seitdem im Exil in Dharamsala, Indien.
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