Der FCI - Rassestandard Nr. 209 für Tibet Terrier ist der (fast) weltweit anerkannte Standard, nach dem der Tibet Terrier gezüchtet wird.
Er wurde vom Kennel Club in Großbritannien festgelegt, da dort die Rasse zum ersten Mal, durch Frau Dr. Greigs Engagement, der Hundewelt vorgestellt und registriert wurde.
Uns liegt der Standard in der geringfügig überarbeiteten Fassung vom 30.11.90 in einer deutschen Übersetzung vor.

Im Rassestandard wird versucht, in klaren, knappen Worten das "Urbild" des Tibet Terriers in Worte zu fassen. Er ist für jeden ernsthaften Züchter verbindlich. Züchter, die den Standard und seine Interpretationen nicht beachten oder nicht kennen, sind nicht an der Erhaltung und Förderung dieser Rasse interessiert. Sie beachten die allgemein als essentiell angesehenen Eigenschaften nicht, die einen Tibet Terrier erst ausmachen, sondern leben nur nach dem, wie sie sich selbst einen Tibet Terrier vorstellen. Das kann von der ursprünglichen Erscheinungsform weit entfernt sein, die die Hunde in Tibet hatten und die im Standard versucht wurde zu beschreiben.

Da es sich um ein Urbild bzw. ein Ideal handelt, kann es nicht "erreicht" werden, sondern jeder typische Tibet Terrier verkörpert es auf die eine oder andere Weise. Die Freiheit des Züchters besteht darin, dass seine Hunde eine seiner Vorstellung entsprechende Interpretation des Standards sein können. Darum gibt es auch so viele verschiedene, typische Tibet Terrier, die alle auf ihre eigene Weise ein Abbild des Standards sind. Ihnen allen sieht man auf den ersten Blick an, was sie sind, obwohl man als Laie gar nicht so genau sagen kann, warum das so ist! Nur wenn ein Hund dem Standard nicht entspricht, fehlen ihm eine oder mehrere wichtige Eigenschaften, die ihn erst zum Tibet Terrier machen.

Und darum ist es auch für Welpeninteressenten wichtig, sich "ihren" Züchter und seine Hunde genau anzuschauen, denn - wenn es ein guter Züchter ist! - dann können Sie seine persönliche Sicht des Tibet Terriers in Ihrem Welpen später wiederfinden!!

Also ist die erste Frage: Gefällt Ihnen, was Sie sehen? Sind das die Hunde, die Sie meinten, als Sie sich für den Tibet Terrier anfingen zu begeistern? Dann liegen Sie bei diesem Züchter richtig! Jeder Welpe kann maximal so gut werden wie das, was seine Eltern ihm an guten Eigenschaften mitgeben können, also schauen Sie genau hin!

Und so soll er sein, der Tibet Terrier:
(Übrigens: Die vorne stehenden Eigenschaften sind die wichtigsten!)

FCI - Standard Nr. 209 vom 30.11.1990
für Tibet Terrier
Allgemeines
Erscheinungsbild:
robust, von mittlerer Größe, langhaarig, mit quadratischer Silhouette, resoluter Ausdruck.
Charakteristika:
lebhaft, gutmütig. Treuer Kamerad mit vielen einnehmenden Wesenszügen.
Wesen:
aus sich herausgehend, wachsam, intelligent und mutig; weder ungestüm noch streitsüchtig. Fremden gegenüber zurückhaltend.
Kopf und Schädel:
Schädel von mittlerer Länge, weder breit noch grob, von den Ohren zu den Augen etwas schmaler werdend, zwischen den Ohren weder gewölbt noch völlig flach. Jochbein gebogen, aber nicht übermäßig ausgeprägt, so dass es vorgewölbt ist. Deutlicher, aber nicht übertrieben ausgeprägter Stop in Höhe der Augenpartie. Kräftiger Fang, gut entwickelter Unterkiefer. Die Länge von den Augen bis zur Nasenspitze ist gleich der Länge von den Augen bis zur Schädelbasis. Nase schwarz. Kopf reichlich mit langem Haar bedeckt, das nach vorn über die Augen fällt. Am Unterkiefer befindet sich ein kleiner, nicht übertrieben ausgebildeter Bart.
Augen:
groß, rund, weder hervorquellend noch tiefliegend; ziemlich weit auseinanderliegend, dunkelbraun, Augenlider schwarz.
Ohren:
hängend, nicht zu dicht am Kopf anliegend getragen, V-förmig, nicht zu groß, üppig behaart.
Gebiss:
Scherengebiss oder umgekehrtes Scherengebiss. Die Schneidezahnreihe bildet einen leichten Bogen, wobei die Schneidezähne in regelmäßigem Abstand und senkrecht im Kiefer stehen.
Vorhand:
stark behaart. Schultern gut schräg zurückgelagert; Läufe gerade und parallel stehend. Vordermittelfuß leicht schräg.
Körper:
gut bemuskelt, kompakt und kraftvoll. Länge von der Schulterblattspitze zum Rutenansatz gleich Widerristhöhe. Weitzurückreichender Brustkorb. Rücken über dem Rippenschiff gerade. Lendenpartie kurz, leicht gebogen, gerade Kruppe.
Hinterhand:
stark behaart, Kniegelenk gut gewinkelt, tiefstehende Sprunggelenke.
Pfoten:
groß, rund, zwischen den Zehen und Ballen reichlich behaart. Gut flach auf den Ballen stehend, keine Wölbung in den Pfoten.
Rute:
mittellang, ziemlich hoch angesetzt und fröhlich eingerollt über dem Rücken getragen. Sehr üppig behaart. Ein Knick in der Spitze der Rute kommt of vor und ist erlaubt.
Gangart, Bewegung:
zügig, guter Vortritt, kraftvoller Schub. In Schritt und Trab sollen sie Hinterläufe weder innerhalb noch außerhalb der Spur der Vorderläufe fußen.
Haarkleid:
doppelt. Unterwolle fein und wollig. Deckhaar üppig, fein jedoch weder seidig oder wollig; lang, glatt oder gewellt, aber nicht lockig.
Farben:
weiß, gold, creme, grau oder rauchfarben, schwarz, zwei- oder dreifarbig; eigentlich ist jede Farbe mit Ausnahme von schokoladen- oder leberbraun erlaubt.
Größe:
Schulterhöhe bei Rüden 35,6 bis 40,6 cm; Hündinnen geringfügig kleiner.
Fehler:
jede Abweichung von den vorgenannten Punkten sollte als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.
Anmerkung:
Rüden sollten zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Skrotum befinden.

1 (engl.)
Drei andere TT- Standard- Varianten im Vergleich: Kanada, USA, Großbritannien
2 (engl.)
Anatomie des Tibet Terriers am Bild erklärt!

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